Lesung von Palliativmediziner Prof. Gottschling fand großes Interesse

Dreimal mußte das Team von anne treib buch und papier auf einen größeren Veranstaltungsort für die Lesung von Prof. Gottschling umdisponieren. Schließlich lauschten am Mittwoch ca. 150 Gäste in der Lebacher Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit und St. Marien den Ausführungen des leitenden Arztes am Zentrum für Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie in Homburg. Ein durchaus angemessener Rahmen, denn dort findet z.Zt. die Ausstellung „Einmal Jenseits und zurück – Ein Koffer für die letzte Reise“ statt.

Sven Gottschling hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, kranken Menschen ihre Schmerzen zu lindern und ihnen mehr Lebensqualität zu geben. Als Arzt am Uniklinikum des Saarlandes möchte er seinen Patienten mit professioneller Nähe zur Seite stehen, mitfühlen, sich Zeit nehmen, jedoch nicht bemitleiden.

Während der Lesung ging er auf vielfältige Aspekte der Schmerzempfindlichkeit ein, räumte mit Vorurteilen auf und wies darauf hin, daß vorallem auch Kinder ebenso oft Schmerz empfinden wie Erwachsene.

Da die Schmerztherapie bis 2016 kein Bestandteil des Medizinstudiums war, erklärte Prof. Gottschling, ist es oft schwer mit den Kollegen aus den anderen medizinischen Abteilungen zusammenzuarbeiten, da sie seine Abteilung oft erst sehr spät hinzuziehen. Er möchte seine Kollegen jedoch nicht kritisieren und blickt mit Zuversicht auf die neue Generation der Studenten, die sich bereits während ihres Studiums mit der Palliativmedizin beschäftigen können und müssen.

Der Chefarzt betonte abschließend: „Es gibt noch viel zu tun und zu verbessern“.